Dienstag, 20. Oktober 2009

Sich berühren lassen



Äußern, was gefühlt wird - kein Palaver

Echtheit - nichts vor-gestelltes

Sein - nicht werden wollen

Liebe - ohne Erwartungshaltung

Miteinander - statt Egozentrik

Einheit - statt Trennung

Verstehen - statt Differenzierung

Offenheit - nicht Versteck spielen

Mensch sein - ohne Verleugnung Gottes

Hingabe - nicht erreichen wollen

Wissen - nicht Glauben

Das, was ist - kein Warten auf Morgen

Gegenwärtig sein - nicht gedankenverloren

Annahme - keine Flucht

Dankbarkeit - nicht haben wollen

Dasein - keine Suche

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Bild von Singa: "offenes Buch"

Montag, 19. Oktober 2009

Dilemma


Gibt es etwas, was ich zu sagen hätte, dass du nicht selber schon weißt?

Ich mag nicht belehren/ erklären, denn alles ist doch genau so, wie es ist, in Ordnung und jedes Ereignis hat seinen Sinn und Zweck - oder eben auch nicht - je nachdem.

Aber beides ist nicht wichtig.

Das Leben entwickelt sich, wie ich ein Bonbon auspacke.
Manchmal ist es lecker und manchmal nicht so nach meinem Geschmack.
Wenn ich eine Arbeit verrichte, habe ich das Gefühl, dass ich gar nicht da bin, wo ich mich üblicherweise wähnte. Und nun ist dort, wer? - ein Namenloser.

Jemand, den ich nicht kenne.

Jemand, der sich konzentriert und versucht, alles richtig zu machen und der auf die Ansprache von anderen reagiert.
Ich kann mich mit ihm identifizieren, oder es sein lassen!
Egal.

In einem anderen Blog las ich kürzlich etwas von einem freien Fall...
Merke, dass ich mich anfühle , als gäbe es keinen Körper, der da fällt, wenn denn einer fällt…Auch ein Gefühl der Loslösung ist nicht vorhanden… als wenn jemand meine Nervenenden durchtrennt hätte…

Irgendwie geht im Moment alles an mir vorbei.
Aber vielleicht geht ja auch das vorbei – ich weiß es nicht.


Meine intellektuelle Herangehensweise an die Dinge ist auch nicht mehr wichtig.
Das Gefühlsleben auch nicht. Freunde auch nicht.
Wie oft hab ich gefragt:
„Was bleibt, wenn alles wegfällt?“
Auch nichts.

Es ist nicht erschreckend und keine Lethargie oder Resignation,
sondern einfach alles unwichtig.
Ich möchte schreiben und mir fällt nichts ein,
außer diesem Versuch einer Zustandsbeschreibung von mir.

Das ist für mich dann doch wirklich ein Dilemma - es sollte einfach eins sein…!!!
War doch die Intellektualität immer ein Teil von mir,
mit dem ich mich sehr stark identifiziert habe…
Womit identifiziere ich mich nun?

Gibt es etwas, was zu schreiben sich lohnte,
weil es jemanden gibt, der es lesen möchte,
was ich aber gar nicht weiß,
bis es geschrieben wurde…???

Siehst Du?
So sieht das aus, wenn ich anfange, über Dinge nachzudenken,
die mir eigentlich völlig klar sind, es aber mir nicht einfällt,
sie zu äußern, bevor ich darauf gestoßen werde.

Paradox - meinst Du?

Ich vergesse die einfachsten alltäglichen Dinge zu tun
und stehe vielleicht nur mit offenem Mund in der Gegend rum und weiß nichts…
Ich reagiere manchmal wie eine Handpuppe oder so’n Aufziehaffe
und komm mir noch nicht mal blöd dabei vor.
Spricht mich jemand an und ich habe eine Erwiderung, plappert es wie am Schnürchen – ist aber genauso leicht auch wieder auszuschalten.

Du lachst über mich?
Macht nichts…ich lache mit… aber wer erzählte einen Witz?


..................................................................Mein Dilemma....................................................................................?
Bis 31. Okt. bin ich „offline“.



Von Herzen kommende Grüße an alle,
die meinen Blog lesen.
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Bild von renelutz: "es ist immer noch kalt..."

Freitag, 16. Oktober 2009

Glaube



Worin besteht der Glaube des Menschen?

In dem Glauben an Gott?
Aber leider verhindert dieser Glaube an eine bestimmte Gottheit dann oft wiederum die Erkenntnis „des Göttlichen“.

Jeder hat seinen eigenen „Glaubenskodex“, und an diesem Glaubenstor prallen viele Wahrheiten, die ein Mensch hört, ab - wie an einer Mauer. Und in seiner Glaubensburg verschanzt er sich – nicht willens, einen Besucher einzulassen, der nicht ausdrücklich eingeladen wurde.
Es ist, als würde der Mensch Angst davor haben, seine Konzepte aufzugeben, weil er selbst dadurch sterben könnte… scheinbar weiß er nicht, dass all das, was an Vorstellungen stirbt, durchaus entbehrlich ist. Denn die Realität besteht nicht aus Gedankengebäuden,
dort drin wohnt nur der konditionierte Verstand.

Der Mensch verbaut sich seine eigene Weisheit dadurch, dass er vielem keinen Glauben schenkt, und oft nur denen zuhört, die scheinbar „besondere Fähigkeiten“ haben: renommierte Wissenschaftler, berühmte Philosophen oder bekannte spirituelle Meister. Denen hängen sie dann an den Lippen und hoffen, durch die Worte einer „wissenden“ Person selber zu Wissen zu gelangen. Doch die Offenheit für das Wissen, ist auch dann nur bedingt gegeben, wenn die Aussagen zwar angenommen werden, aber nicht verinnerlicht.
Oftmals wird daraus wieder nur eine neue Vorstellung konstruiert.

Jeder Mensch hat einen Wahrnehmungsfilter.
Dieser lässt nur bereits bekannte Informationen oder für ihn vorstellbare Konzepte in das Bewusstsein vordringen. Logisch, das man so nichts wirklich hinzulernen kann. Es wird verhindert, dass wichtige Informationen in unser Bewusstsein dringen, weil wir nicht an sie „glauben“.
Damit bleiben wir in einem Entwicklungsstand hängen, aus dem heraus wir die wachstumsfördernden Ereignisse in unserem Leben nicht anerkennen,
nicht annehmen und nicht leben wollen, weil wir glauben, dass sie FALSCH sind.
Damit sagst Du zu Deinem Leben: „Ich will Dich nicht“! (Eckart Tolle)

Tausende verdrängte Ereignisse leben in unserem Unterbewusstsein weiter und verursachen uns seelische Schmerzen und teilweise fortwährendes Leiden. Aber der Mensch glaubt nicht daran, dass die bedingungslose Annahme des Lebens ihm weiterhilft.

Darum möchte ich eine Metapher anbieten:

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Gott ist wie eine Blume, die in Dir blüht.
Wenn Dein Herz ganz geöffnet ist vor lauter Liebe, Mitgefühl und Annahme
und Du die Schönheit des Lebens atmen kannst, erblüht diese Blume in Deinem Herzen.

Du hast sie selber nicht eingepflanzt, diese Blume, dennoch kannst Du sie in Dir spüren,
wenn das Leben Dich ganz tief berührt.

Am weitesten blüht diese Blume auf
in Momenten des größten Schmerzes,
wenn Du in der Lage bist, ihn zuzulassen.
Keine irdische Liebe, keine Schönheit, kein Glücksgefühl
kommt dem gleich,
was sich in Dir auftut, wenn du vermeintlich an Deine Grenzen stößt.
Dein liebendes Herz kann sich erst weit öffnen, wenn Du das Gefühl eines Verlustes, einer Trauer, einer Trennung annimmst und Dich davon berühren lässt.

In dem Moment dieser Annahme wird es dann ganz still um Dich herum
und es gibt nur noch dieses Gefühl in Dir.
Du glaubst Dich weit fortgetragen von der Realität und bist ganz allein.
Nur Stille, kein Gedanke mehr,
hinauskatapultiert in die Weite des Universums,
und nur noch das Gefühl Deiner Präsenz.

Allein - still - losgelöst - unendlich

In dieser Hingabe an die Unendlichkeit
entsteht in Dir das vollkommene Erblühen der Blume Gottes,
der LIEBE.
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Bild von matu: "es war einmal..."

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Im Verborgenen








"Eine Liebe kann ich spüren, die so tief und so nah mir geht, dass sie sich scheinbar in einem Punkt innerhalb meines Körpers befindet.
Es sind Menschen in meinem Herzen… und dort ruht der Gedanke an sie. Weck ich sie auf, kommt aus den Tiefen meiner Empfindung ein unendliches Sehnen, als ob es darauf gewartet hat, zutage kommen zu dürfen.

Tiefe, endlose, unerschütterliche Liebe…
zu Menschen, die ich seit „Ewigkeiten“ nicht gesehen habe, ja noch nicht einmal von ihnen gehört habe. Und doch sind es keine Erinnerungen, kein Wiederholen von Erlebtem in Gedanken. Es ist ein Gefühl, dass sich offenbart, welches sich nur auf diese Art und Weise eröffnen kann – in tiefer Liebe zu einem Menschen – weil der Mensch als solches zu keiner größeren, umfassenderen Liebe fähig ist.

Dennoch glaube ich fest daran, dass dieses Gefühl, diese Sehnsucht auf etwas ganz anderes gerichtet ist….
… auf etwas, was wir Menschen nicht kennen, nicht sehen und nicht anfassen können. Und was wir nicht kennen, können wir nicht lieben, weil wir nicht wissen, was wir erhalten. Denn wenn wir lieben, tun wir dies nicht, ohne dass wir dafür etwas erwarten.
Wir wollen wiedergeliebt werden und Nähe, Zärtlichkeit und Wärme spüren. Allerdings ist die Liebe zweier Menschen zueinander nicht das, was diesen Menschen die Erfüllung und das Glück bringt, welches sie sich erhoffen. Und die Liebe zu etwas Unbekanntem verspricht noch weniger die Erfüllung menschlicher Sehnsüchte.
So denken wir, so leben und lieben wir.

Doch meine Liebe ist nicht von dieser Welt.

Ich liebe den vollkommenen Menschen, der ich selbst nicht bin. Ich liebe die Tiefe eines liebenden Herzens, das Mitgefühl für alle Wesen dieser Erde kreist in meinem Blut.
Ich weine mit dem, der traurig ist und lache lauthals mit den Glücklichen.
Ich liebe den Menschen, der mir in die Augen sieht und seine eigene Schönheit in der meinen erkennt. Ich bin denen nah, die sich um andere sorgen und ich bin dort traurig, wo man sich seiner Trauer nicht schämt. Ich bin das Verständnis für das Unverständnis der Menschen und wundere mich dort, wo man nicht weiter weiß. Ich liebe die offenen Hände der Hilflosigkeit und bin an erster Stelle, dort, wo gegeben wird. Ich liebe es zu reden, wenn es geschätzt wird, mir zuzuhören und ich schweige still, wenn ein Mensch mir zu berichten hat. Ich liebe es, den Frieden in gefalteten Händen zu erblicken und wenn jemand die Hände in den Schoß legt, setze ich mich dazu - in Frieden."

© 2002
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Das Wissen und das „bewusstwerden“ erscheinen mir immer noch manchmal
als zwei verschieden Dinge.
Wie es aussieht, tragen wir Menschen bereits seit Ewigkeiten alle spirituellen Erkenntnisse in uns und sie warten nur darauf, entdeckt zu werden.

Ich bin eine gnadenlose Analytikerin und so dauert es eine lange Zeit, bis „ich“ endlich aus dem Weg treten kann, um den Erkenntnissen den Weg gänzlich frei zu geben.
Genauso spüre ich aber auch, dass dies ohne mein Zutun „geschieht“.
Mir scheint, als wenn es Wellenbewegungen gibt, die das Verborgene langsam an die Oberfläche schwemmen.
Ich pflege Aktivitäten, die meinem Geist sowohl Nahrung geben, als auch den Raum lassen, in dem sich die Wahrheit entwickeln und offenbaren kann - sozusagen parallel.
Und während ich meinen Verstand beschäftige und mein Bewusstsein geöffnet halte, wird mir quasi „das Strandgut“ vor die Füße gespült – in mein Bewusstsein.
So beantworten sich Fragen.

Das Wissen ist vorhanden, aber wie verschüttet.
Eine wunderbare Ent- deckung!
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Bild von 3st: "Suchbild"

Dienstag, 13. Oktober 2009

Nur Leben oder nur Gott?






Ist es nicht so, dass wir Menschen ein Leben führen, welches sich paradoxerweise manchmal in sich selbst widerspricht?
Man könnte meinen, dass wir in einer Zwickmühle sitzen,
zwischen der Motivation, hier auf Erden unser Leben zu leben und zu erhalten und auf der anderen Seite
befindet sich unser Bestreben, Gott zu erkennen.

Doch dass beide Seiten ein und dasselbe sind, ist für manchen schwer zu verstehen.


Doch es gibt keine Trennung.
Das Einzige das trennt, ist das Ego!


Neulich schrieb ich mit einem Freund.
Unter anderem stand folgendes in dem Brief:

„….welchen weg willst du gehen um Gott näher zu kommen?... oder für dich allein nach dem weg der liebe suchen? was wohl schlechthin der beschwerlichste weg ist, zumal wir uns im alltag auch noch behaupten müssen....“

………………… "Im Grunde empfinde ich nur große Enttäuschung über die Menschen, wobei: Frauen können da genauso enttäuschen. Eigentlich unterscheiden sie sich da nicht großartig von ihren Gegenpart, dem Mann.

In meinem Fall habe ich einfach nur mal wieder gedacht, ich kenne jemanden, mit dem ich mal ins Kino gehen kann oder mal ein nettes Abendessen zu zweit – OHNE angebaggert und vollgesülzt zu werden!!!
Kannst Du das vielleicht verstehen? Dass Frau einfach nur plauschen will und einen schönen Abend haben OHNE ständig sabbernd angeglotzt zu werden?

Das ist eigentlich schon alles.
Aber ich weiß wohl, ich erwarte zuviel von den Menschen.

Ich habe, glaube ich, schon mal erwähnt, dass ich mich spirituell auseinandersetze
– Gott habe ich bereits gefunden….

Ja – guck nicht so!

Ich weiß, worum es beim Glauben geht
und ich weiß auch, warum so viele Menschen von Gott enttäuscht sind:
Weil sie denken, das Gott wie ein Mensch denkt und handelt – aber das tut er nicht –sonst wäre er nicht Gott sondern ein Mensch.

Dieser ganze Irrsinn und Wahnsinn und Verwirrtheit und das egoistische Getue in der Welt ist nicht GOTT – gewollt!

Aber er verhindert es auch nicht!

Weil er keine VERHINDERER ist, sondern DAS POTENZIAL für ALLES im Leben, was geht!
Ja – für alles, was möglich ist, und es ist vieles möglich.
Gut, dass der Mensch das noch gar nicht begriffen hat, zu was er wirklich in der Lage ist!!!!

Gott ist das reine Leben – die Existenz – er ist DU und er ist ICH…!!!
ER ist kein Richter und kein Henker und kein Masochist – so sind nur wir Menschen!
Gott ist die REINE Liebe – sonst nichts.
ER ist alles, was du siehst und wahrnehmen kannst.

Aber das Beste ist, dass ER nicht getrennt von uns ist.
ER ist IN UNS – aber nicht in jedem Menschen ein eigener Gott, sondern in jedem Menschen derselbe Gott. Eigentlich ist ER auch nicht in uns – unserem Körper, sondern er ist der Raum, das Potenzial dem wir „abstammen“.

Verstehst Du?
Es gibt nur GOTT. Und wir SIND, weil es IHN gibt,

ER ist unsere „Ursache“. Das bisschen Genetik und Materie ist sehr wohl der Same für ein beginnendes Menschenleben...
...aber dass ein Fötus heranwachsen kann, ein Baby geboren wird, lernen kann, groß wird, denken lernt, lebt, einfach da ist, …ist Gottes Schöpfung.
Ohne Gott KEIN LEBEN – REIN GAR NICHTS!
ER schöpft ohne Unterlass und ohne Beschränkungen.

Aber: Der Mensch kann und will Gott in sich selbst nicht erkennen!
Und weil der Mensch seine eigene Göttlichkeit verleugnet, gibt es den Sündenfall.

Der Mensch verleugnet Gott und damit sich selbst.
Der Mensch hat sich einen Verstand und ein EGO gebastelt und hält diese kleine Menschenfigur für gigantisch und maßt sich an, über allem in der Welt zu stehen:
Über die Natur, über die Tiere und die Umwelt.
Und auf die Armen, Schwachen, Alten, Kranken und Bedürftigen sieht der Mensch in seinem Größenwahn herab und verachtet alles, was nicht so ist, wie er selbst.

Er hat sich seine eigene Identität „geschöpft“, aber eigentlich ist er nur nicht in der Lage, sich von seiner Tier-Natur, die er ist, zu lösen -
– zu erwachen in die Erkenntnis, welches sein wahrer, göttlicher Ursprung ist.

Kannst Du mir noch folgen, ....?

Das ist keine Philosophie, die ich mir ausgedacht habe, sondern die Realität.
Schau Dich um und Du wirst sehen, dass es so ist.

Die Schöpfer dieses Lebens wir selber, aber wir verleugnen so sehr unser wahres Selbst, und weigern uns, barmherzig zu sein, dass wir vergessen haben, was Liebe ist.

Liebe ist kein zartes Pflänzchen… Liebe ist unser Urgrund, die Quelle allen Daseins…
Gott ist reine Liebe und da er BEDINGUNGSLOS liebt, gibt es keine Grenzen…"
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Bild von josef T. Razaie: "allein im käfig"

Freitag, 9. Oktober 2009

Unendlichkeit





In den Zeiten,
in denen unser Leben erschüttert wird,
und unsere Welt aus den Fugen gerät,
haben wir das Gefühl der Angst, Trauer und Unsicherheit.

In solchen Momenten aber
sind wir unserer Heimat näher als zu jeder anderen Zeit.
Die Stille, die sich in uns ausbreitet schafft den Raum,
in der uns sich die Unendlichkeit offenbart,
wo unser Zuhause ist.

Der Nebel lässt uns verschwinden,
der Spiegel wirft uns zurück.
Was bleibt ist die Stille.
Still – lichtlos und leer.

Eine Stille
in der alle Geräusche möglich sind.
Eine Dunkelheit,
in die Licht jederzeit eintreten kann.
Eine Leere
die angefüllt werden kann mit allem, was das Leben vermag.

Die Unendlichkeit ist und bleibt für immer
in Stille und Leere und Offenheit für dieses Leben.
Du findest sie in diesen Momenten,
wenn die Unendlichkeit sich Dir offenbart.


Copyright by She’s

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Diese Zeilen schrieb ich 2002, nachdem mein Bruder auf erschütternde Weise aus dem Leben gerissen wurde.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wieviel Wahrheit diese Zeilen enthalten.
So ist das Wissen immer vorhanden, nur für uns nicht immer offensichtlich.
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Bild von "Mecky07": Idylle und Ruhe

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Poesie



Der Geschmack der Freiheit


Ein leises Flüstern, das Du vernimmst,
Der Ruf des Geliebten sanft wie ein Hauch …
Unvergleichbar, was Du gewinnst,
Doch willst Du es greifen, verlierst Du es auch.

Dann poltert es, lässt Dich schreien vor Vergnügen,
Es bewegt Dich total und brennt mit Dir durch…
Wie das Gefühl, sich spontan zu verlieben,
Nur völlig ohne Gier und ohne Furcht.

Und es wird still, Du bist ganz allein,
Nichts tut sich auf, Du kannst nur noch lauschen…
Kein Schauen mit den Augen, nur Wissen und Sein,
Zwecklos der Versuch, es aufzubauschen.

Die Freiheit schmeckt süß, das Sein ist ganz still,
Das Leben wird freudig und schön…
Dass Du es erkennst, ist Gottes Will,
Es ist Dir bestimmt, diesen Weg hier zu gehen.




Copyright by She´s
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Bild von Michael Schnabl: "Flying over blue clouds"

Montag, 5. Oktober 2009

Alles Sein


Ich möchte einfach alles sein!


Ein Buch, das ich vor Jahren in die Hand bekam, trug diesen Titel:
„Ich möchte einfach alles sein!“

Ich weiß heute nicht einmal mehr, was in dem Buch geschrieben stand, aber der Titel ist das, was meine Wünsche aus meiner Jugend widerspiegelt.

„Alles sein“ – das wollte ich und dieser Wunsch entsprang damals nur einem einzigen mächtigen Gefühl:
"Dieses Leben, wie ich es führen muss, ist nicht das meinige!
Ich gehöre hier nicht hin!"


Ich hatte unglaublich viele Träume und Wünsche, doch sie ließen sich meist nicht verwirklichen. Ich war nicht in der Lage zu verstehen, warum mich das Leben immer wieder "beutelte" und mir nicht das gab, was ich erhoffte: Liebe, Geborgenheit, Wärme und Nähe und ein bisschen Glück! Ich glaubte damals, ich hätte ein Recht darauf!

Ein Gefühl, welches zu meinem ständigen Begleiter werden sollte, war, dass mein Leben sich unecht "anfühlte", ein "fremdes" Leben mit ständigen, mühlartigen Routinen des Alltags, lästigen Pflichten und Aufgaben, ab und zu mit kleinen "Aufs", und den danach unausweichlich folgenden "Abs".
Ein Leben, mir vorgeschrieben von Leuten, die nicht verstehen wollten und nicht verstehen konnten, dass das nicht MEIN Leben war und das ich so nicht leben wollte...

Dies zeigte sich auch in den Gedichten, die ich als Jugendliche reihenweise schrieb, in denen ich einmal verbittert schlußfolgerte:
“ So, wie ich bin, kann anscheinend nur Gott mich lieben!“

Was Wahrheit war, wusste ich damals nicht – ich fühlte mich einfach nur abgelehnt und ungeliebt, denn fast jeder hatte an mir etwas auszusetzen.
Und die Krux war, nach unzählbaren Versuchen, anders zu sein, als ich war, diesen kindlich - hilflosen Versuchen, mich zu verändern, damit ich den anderen gefalle und geliebt werde, - dass das alles gar nichts änderte. Ich konnte es meinen Mitmenschen einfach nicht recht machen, weil sie immer etwas anderes forderten, als ich zu tun und zu sein in der Lage war.

Doch in der Tiefe meines Herzen spürte ich:“ So, wie ich bin, hat Gott mich gemeint!
So – und nicht anders! Ich bin richtig so!“
Doch als junger Mensch wusste ich damals selber nicht, wie sehr die anderen im Irrtum waren, wenn sie versuchten, mich zu ihrer Marionette zu machen. So begann ich mehr und mehr zu verzweifeln.
Wie könnte ich denn nur anders sein, als ich bin? So etwas ist doch gar nicht möglich!

Die einzige Wirkung, die mein Umfeld in meiner Kindheit und Jugend damit auf mich ausübte, war, dass ich irgendwann begann, mich selbst zu verleugnen und mir Masken aufsetzte, die mich wohl für die anderen noch unerträglicher gemacht haben.
Doch hinter diesen „Masken“ habe ich geweint und geschrien – aber niemand hörte meine Hilferufe.


Erst viele Jahre später, als ich vollends aufgab und es zuließ, für die anderen ein dummer Niemand zu sein - allein, vergessen und ungeliebt ... und als ich dann allein meinen Weg unbeirrt weiter verfolgte, änderte sich endlich etwas. Aber auch dann war nicht ich es, die sich veränderte, nein.
Indem ich aufhörte, anderen Menschen einen Platz in meinem Leben einzuräumen, wurde es ruhiger und schöner und heller in mir, hörte mein Kampf mit mir selbst auf.
Ich durfte endlich Sein!

Ich wundere mich heute darüber, ohne Blessuren und Narben auf der Seele und im Herzen diese Zeit hinter mir gelassen zu haben. Dass ich lieben kann von ganzem Herzen und heute das Leben, so wie es ist, genießen kann, ist kein Wunder.
Denn zu erkennen „Alles sein zu können“, DAS SEIN zu können, was ich mir als Kind immer gewünscht hatte, ist das größte Geschenk, was mir in meinem Leben zuteil wurde.

Dafür war es nötig, mich unabhängig zu machen und auf die Suche nach der Wahrheit zu gehen. Der Wahrheit, die da immer noch - vielleicht zum Leidwesen der anderen - heißt:
„Ich bin perfekt, wie ich bin."
So wie jeder andere Mensch auch,
aber jeder auf seine ganz persönliche gottgewollte Art und Weise.

Und keine Marionette auf der Bühne der Menschen.

Sondern Alles Sein.
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Bild von klavierspielerin: "Masken"

Freitag, 2. Oktober 2009

Endlose Suche?



Jahrelang war ich auf der Suche und wusste am Anfang nicht, was genau mich am Ziel erwartet.
Ich wollte einfach nur verstehen, warum das Leben SO mit mir umsprang und andere Menschen (aus meiner Sicht) so sehr begünstigte; warum mich das Schicksal so ohrfeigte.

Es war eine lange Zeit schwierig für mich zu erkennen, ob ich mich vielleicht auf einem Holzweg befand, weil mein Leben nicht besser wurde, sondern mir noch grausamer erschien, nachdem ich begonnen hatte, mir meine Nicht- Erfolge und mein persönliches Versagen vor Augen hielt und es „mikroskopisch“ untersuchte, um die Gründe für all die Ungerechtigkeiten, die mir widerfuhren, „herauszusezieren“.

Sehr viele Bücher von spirituellen Autoren habe ich verschlungen, inhaliert, studiert, darüber meditiert.
Mit der Zeit begann sich mir ein „Bild“ dessen zu entwickeln, was ich suchte, was mir Erfolg und Besserung in meinem Leben versprach.
Ein Bild, welches gespeist war von den Vorstelllungen anderer Menschen und deren Beschreibungen darüber, welche Vorstellungen sie selber von einem besseren, schöneren Leben haben oder was ihnen persönlich an Ereignissen widerfahren ist.

Mein Gewinn durch das Studium dieser Literatur war, dass ich eine Ahnung davon bekam, das es etwas gibt, das man nicht sehen, anfassen und spüren kann, was sich aber trotzdem zu erlangen lohnt, weil es (theoretisch) „das Himmelreich auf Erden“ versprach.
Mein Nachteil durch das Lesen dieser Bücher war, dass ich einer „Vorstellung“ über dieses „Etwas“ erlag.
Geht mir sicher nicht alleine so.


Aber irgendwann wurde ich halt zu einer spirituell Suchenden und „probierte mich“ in den verschiedensten Methoden, um zur Klarheit des Geistes zu gelangen.

Und ich versuchte herauszufinden in welchen Erfahrungen Wahrheit steckte und wo ich irgendwelchen Illusionen erlag. Dieses Vorgehen allerdings erweiterte ich mit voranschreitender Zeit auf mein ganzes Leben. Nichts in meinem Privatleben oder im Job, beim Einkaufen und Spazierengehen blieb „spirituell“ ununtersucht.


Jeder Mensch, der eine Erfahrung macht oder eine „Wahrnehmung hat“ kann dieses nur auf seine ureigenste Art erleben und beschreiben. Je nachdem, wohin man sein Augenmerk lenkt, wird die eine oder andere Sichtweise besonders betont, sei es nun auch vor dem Hintergrund einer christlichen Erziehung, einer buddhistischen Lehre, des Hinduismus ect… was auch immer.

Und dazu kommt dann die "Art" der Wahrnehmung, der sogenannte Wahrnehmungsfilter eines Menschen – denn das ist entscheidend für die Auswirkungen, die die Erfahrungen auf das Leben des Einzelnen haben, genauso wie diese Wahrnehmung sich bei bei der Ausübung der spirituellen „Praktiken“ zeigt:

Denn der eine erlebt vielleicht so manche Ekstase während seiner Meditationen, der andere spricht völlig klar mit Engeln oder verstorbenen Meistern, jemand anderes channelt oder führt Gespräche mit Gott, der nächste widerum verneint alles, was irdischen Ursprungs ist, der übernächste übt sich in Tantra und glaubt daran, emotional oder energetisch Fortschritte machen zu können…. kurz: jeder „erfährt“ sein Leben auf seine "persönliche Art“,

wenn auch alle mit dem gleichen Ziel:

…zu verstehen, zu erkennen, erlöst werden, zu erwachen,.... ein angenehmeres Leben zu haben. Vielleicht ekstatisch außerhalb der Alltagswelt zu stehen, einfach über Allem zu schweben, eins zu sein mit Gott, dem Nirvana, kein Leid mehr zu empfinden, immerwährende Glückseligkeit….


Aber die Wahrheit ist leider, dass solange wir diese Motivation verspüren, etwas erreichen zu wollen, beziehungsweise etwas unangenehmes loswerden wollen, solange bewegen wir uns IMMMER NOCH auf der Ebene der Kausalität, befinden wir uns immer noch auf der Suche.
Aber vielleicht wollen wir das ja auch!?


Mancher Meister sagt nur einfach: „Lass los“ oder:“ Du bist DAS“, oder: frag Dich nur: „Wer bin ich?“, oder sag nur: „ Ich bin“,….alles schön und gut, aber vielen, die wirklich zutiefst verstehen wollen, genügt das nicht, so wie auch mir, auch wenn bereits intellektuell verstanden worden ist, was damit gemeint ist.
Oft erklärt ein Meister eigentlich nur das, wodurch er selber "verstandenhat", was bedeutet, das diese Erfahrung „Sein Erleben“ war, bedingt durch seine persönlichen Lebensumstände, wahrgenommen durch seinen Wahrnehmungsfilter.
Im Moment mal ganz abgesehen davon, dass es so hoch entwickelte Menschen gibt, wo bereits allein die Präsenz dieses Meisters eine große Wirkung auf den spirituellen Aspiranten haben kann.

Für viele bleibt aber dennoch der Wunsch, erkennen zu wollen, was wirklich IST, eine jahrelange Suche nach der „richtigen“ Methode FÜR SICH SELBST! Die mühevolle Suche und das Ausprobieren unterschiedlicher spiritueller Praktiken bleibt vielleicht jahrelang ohne Erfolg.


Aber was ist, wenn genau das der Weg ist?

???

Die Suche nach sich selbst, DER Weg zu sich selbst ist?

Wir müssen nur:

... das persönliche Selbst auflösen um das unpersönliche SELBST zu „entdecken“.

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Nur?
Im Grunde ist diese Arbeit der Auflösung, die Arbeit, sich selbst zu durchleuchten und alles hervorzuholen, was man im Herzen, in der Psyche, im Geist und oftmals auch in den Körperzellen mit sich herumträgt. Alles muss angeschaut werden, analysiert (woher, warum, wofür) werden, um es zu durchschauen um dann endlich loslassen zu können.

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Der Weg zu m(ir) selbst - IST der "Weg" zum SELBST!


Dabei ist es völlig gleichgültig, welche Methoden oder Praktiken dafür benutzt werden, solange wir auf dem Weg bleiben (wollen), uns selbst zu erkennen.
Oder besser gesagt: zu erkennen, das wir das, wofür wir uns selbst unser bisheriges Leben lang gehalten haben, gar nicht sind.
Und diese Erkenntnis tritt dann schlussendlich ein, wenn wir uns von all den unzähligen unnützen Dingen, die wir mit uns herumtragen, befreit haben.
Damit beginnend, alles im Leben offenen Auges anzuschauen und nichts auszulassen.
So schulen wir unseren Blick für das, was wir zu schauen vermögen.
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Bild von Dwight: "You know, I think..."