Donnerstag, 27. Mai 2010

Klangkörper





Inspiriert durch Louise



In meinem Post „Matruschka“ war die Rede von Entdeckungen
im Außen, die hohl und leer erscheinen.
Hier möchte ich nun von unserem reichen Innenleben sprechen,
in dem sich alles abspielt.


Es ist schon sehr verwirrend, von „Innen“ und „Außen“ zu sprechen, als gäbe es zwei verschiedene Welten – die Eine in uns und die Andere außerhalb von uns.

Im Grunde ist es so, dass die „äußere Welt, also alles, was sozusagen „nicht Ich“ ist, uns im Inneren bewegt, uns animiert, uns provoziert, berührt, Emotionen hervorruft und uns zu Handlungen veranlasst. Man könnte unseren Körper sowohl als Instrument für das Leben und das Funktionieren in dieser materiellen Welt als auch als einen Klangkörper bezeichnen, auf dem „die Welt spielt“, …Reaktionen hervorruft.

Entsprechend der Kultur, in der ein Mensch aufwächst, werden bestimmte Ansichten und Auffassungen über bestimmte Themen geprägt, sowie Charaktereigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale entwickelt, die maßgebend dafür sind, wie ein Mensch auf bestimmte Situationen reagiert und wie er sich seiner Umwelt gegenüber ausdrückt.
Typische Beispiele zeigen sich zum Beispiel in Aussagen wie: So beherrscht ist der „kühle Nordländer“, oder das feurige Temperament der „hitzigen Südländer“.

Unser Erleben spielt sich ausschließlich in unserem Inneren ab. Ausgelöst durch Ereignisse oder Anforderungen im Außen reagieren wir aus dem Inneren heraus. Sind wir zum Beispiel glücklich oder verliebt, werden wir überschwemmt von positiven Gefühlen; sind wir verärgert oder deprimiert, beherrschen uns eher negative oder ablehnende Gefühle. Planen wir etwas für unser Leben, rechnen wir, gehen einkaufen oder fahren Auto, werden unsere Handlungen (hoffentlich …;-) ) überwiegend vom logischen Denken gesteuert.

Aber in allen Fällen spielt sich das Leben in unserem Inneren ab.
Allein der Anstoß, die Inspiration, kommt von außen.

Geht man nun aber davon aus, dass ALL DAS – was in unserer materiellen Welt existiert (einschließlich unserer Körper) – IN Gott existiert und die Welt von Gott geschaffen und auch durchwirkt ist, dann gibt es noch nicht mal mehr ein „Außen“, wie wir es uns vorstellen, und mit Sicherheit kein "außerhalb von Gott".
Das mag durchaus kompliziert klingen, wenn man versucht ist, diese Wahrheit intellektuell zu erfassen – so wird uns das auch nicht gelingen. Auf der geistigen Ebene aber kann man erkennen, dass alles EINS ist…

Diese Erkenntnis kann sich so äußern, dass einem die Außenwelt hohl und leer „erscheint“, weil man zentriert im inneren Erleben "wohnt".
So sieht man auch, dass einem die „Außenwelt zwar Inspiration sein, aber auch wie eine Art Kirmes erscheinen kann, gleich einer großen Spielwiese, auf dem der Mensch herumtollt.

Doch diese Spielwiese ist Gottes „Acker“ auf dem der Mensch lernen kann,
zu einem anderen, tieferen, sinnerfüllten Dasein heranzureifen.

In dieser Reife entdeckt der Mensch seinen ureigenen inneren Reichtum,
der, im Gegensatz zu äußeren Dingen,
ein Königreich ist,
in dem Du alleine herrschst.
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Bild von ArgonR:
"Siluette"

Mittwoch, 19. Mai 2010

Matroschka


Ich bin müde geworden und überdrüssig der "Suche nach dem Leben".


Vieles kommt mir hohl und leer vor und hat den Anschein dieser russischen Puppe (Matroschka), in der, wenn man sie öffnet, immer nur die gleiche hohle Puppe steckt, nur jedes Mal etwas kleiner – bis zuletzt nur noch die Leere übrig bleibt. Oftmals entpuppt sich eine Entdeckung als innen leer,
wenn ich unter die Oberfläche schaue.

Doch dabei weiss ich in meinem Inneren von einer Welt, einem ganzen Universum,welches gefüllt ist mit Bildern, Gefühlen, Gedanken und Vorstellungen. Ein Reichtum, eine Fülle von grenzenlosem Leben.
Lebendig durch das Wachstum, dem Geist, der Seele und den Empfindungen,
bei denen es keinen Anfang und kein Ende gibt.

Dort herrscht ein Vorhandensein von allem, was ich jemals wahrnehmen kann
und ein Versprechen von dem, was ich noch gar nicht kenne.
Es scheint wie ein Wunder, dass all dieses genügend Platz in mir findet,
soviel Raum, um mein gesamtes Dasein in mir zu beherbergen.
Doch wie kann ich, ein Mensch, die ganze Welt in mir tragen,
in der ich selbst zuhause bin?


Dennoch ist es so.

Umso unvorstellbarer erscheint mir deswegen,
dass diese Welt NICHT in JEDEM Menschen vorhanden sein soll,
– denn das ist sie - wahr und wahrhaftig.

Jeder Mensch ist im Inneren gleich!
Vielleicht ist der eine Mensch größer von der Statur oder auch kleiner,
vielleicht ist er älter, jünger, schwerer, leichter,
vielleicht ist er männlich vom Geschlecht und von anderer Herkunft,
– aber im Inneren, in der Herkunft seiner Seele,
der Existenz vor Gott - doch GLEICH MIR.
Wie kann ich, angefüllt mit Wundern, mit Herrlichkeit,
durchwoben mit allen Möglichkeiten des Seins,
erfüllt mit allen Empfindungen, dessen ein Mensch nur fähig ist,
… wie kann ich da denken – jemand wäre nicht wie ich?

Dieser Reichtum im Inneren, gleicht einem Königreich.
Und dieses Reich trägt jeder Mensch auf dem Grund seines DASEINS,
– wie kann er dessen NICHT gewahr sein?



"Ich tanze auf Dich zu und lache – doch Du erklärst mich für verrückt;

Ich glaube an Gott und Jesus Christus – doch Du nennst meinen Glauben lächerlich;

Ich liebe Dich von ganzen Herzen – Doch Du fragst mich, was ich von Dir wolle;

Ich schreibe Gedichte und widme sie Dir – doch Du nennst sie skeptisch: „ganz nett…“;

Ich erzähle Dir von meinen spirituellen Gedanken – doch Du empfiehlst mir einen Psychotherapeuten;

Ich frage Dich nach Deinen inneren Werten und Deiner Authentizität,
– doch Du wendest Dich ab von mir und lässt mich stehen,
wie jemanden, der Dich zutiefst beleidigt hat. "

Du, Mensch, der Du die ganze Welt in Dir trägst,
– schaue dorthin, wovon Du Dich vor Urzeiten abgewendet hast.



Mögen unsere Augen geöffnet werden für die Schönheit der Welt,
die Du in Dir trägst.

Mögen unsere Ohren lauschen dem lieblichen Klang der Stimme Gottes,
der in uns wohnt, und durch den wir sind.

Mögen unsere Hände berühren die Sanftmut unseres Daseins,
die durch uns wirken kann,
wenn wir uns öffnen und mit den Handflächen nach oben weisen.

Möge unser Geist weit werden für die Herrlichkeit unseres inneren Soseins,
welches sich vermischt mit unserem Gemüt und Eins wird mit der Welt.

Möge unsere Seele genesen von der Verwirrtheit des irdischen Daseins, damit unsere Augen wieder erstrahlen in Liebe und Güte und unsere Großzügigkeit widerspiegeln.

Mögen wir unsere Herzen wieder entdecken, unsere Körper gestrafft werden, unsere Worte mit Wahrheit erfüllt und unser Dasein mit Authentizität, Natürlichkeit und Echtheit belebt werden,durchdrungen, gestärkt und erfüllt von Reichtum unserer inneren Königreiche…

…so werden wir entdecken und verstehen, dass die Welt,
das ganze Universum und alle Existenz in uns ist… UNSER IST.