Mittwoch, 14. Oktober 2009

Im Verborgenen








"Eine Liebe kann ich spüren, die so tief und so nah mir geht, dass sie sich scheinbar in einem Punkt innerhalb meines Körpers befindet.
Es sind Menschen in meinem Herzen… und dort ruht der Gedanke an sie. Weck ich sie auf, kommt aus den Tiefen meiner Empfindung ein unendliches Sehnen, als ob es darauf gewartet hat, zutage kommen zu dürfen.

Tiefe, endlose, unerschütterliche Liebe…
zu Menschen, die ich seit „Ewigkeiten“ nicht gesehen habe, ja noch nicht einmal von ihnen gehört habe. Und doch sind es keine Erinnerungen, kein Wiederholen von Erlebtem in Gedanken. Es ist ein Gefühl, dass sich offenbart, welches sich nur auf diese Art und Weise eröffnen kann – in tiefer Liebe zu einem Menschen – weil der Mensch als solches zu keiner größeren, umfassenderen Liebe fähig ist.

Dennoch glaube ich fest daran, dass dieses Gefühl, diese Sehnsucht auf etwas ganz anderes gerichtet ist….
… auf etwas, was wir Menschen nicht kennen, nicht sehen und nicht anfassen können. Und was wir nicht kennen, können wir nicht lieben, weil wir nicht wissen, was wir erhalten. Denn wenn wir lieben, tun wir dies nicht, ohne dass wir dafür etwas erwarten.
Wir wollen wiedergeliebt werden und Nähe, Zärtlichkeit und Wärme spüren. Allerdings ist die Liebe zweier Menschen zueinander nicht das, was diesen Menschen die Erfüllung und das Glück bringt, welches sie sich erhoffen. Und die Liebe zu etwas Unbekanntem verspricht noch weniger die Erfüllung menschlicher Sehnsüchte.
So denken wir, so leben und lieben wir.

Doch meine Liebe ist nicht von dieser Welt.

Ich liebe den vollkommenen Menschen, der ich selbst nicht bin. Ich liebe die Tiefe eines liebenden Herzens, das Mitgefühl für alle Wesen dieser Erde kreist in meinem Blut.
Ich weine mit dem, der traurig ist und lache lauthals mit den Glücklichen.
Ich liebe den Menschen, der mir in die Augen sieht und seine eigene Schönheit in der meinen erkennt. Ich bin denen nah, die sich um andere sorgen und ich bin dort traurig, wo man sich seiner Trauer nicht schämt. Ich bin das Verständnis für das Unverständnis der Menschen und wundere mich dort, wo man nicht weiter weiß. Ich liebe die offenen Hände der Hilflosigkeit und bin an erster Stelle, dort, wo gegeben wird. Ich liebe es zu reden, wenn es geschätzt wird, mir zuzuhören und ich schweige still, wenn ein Mensch mir zu berichten hat. Ich liebe es, den Frieden in gefalteten Händen zu erblicken und wenn jemand die Hände in den Schoß legt, setze ich mich dazu - in Frieden."

© 2002
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Das Wissen und das „bewusstwerden“ erscheinen mir immer noch manchmal
als zwei verschieden Dinge.
Wie es aussieht, tragen wir Menschen bereits seit Ewigkeiten alle spirituellen Erkenntnisse in uns und sie warten nur darauf, entdeckt zu werden.

Ich bin eine gnadenlose Analytikerin und so dauert es eine lange Zeit, bis „ich“ endlich aus dem Weg treten kann, um den Erkenntnissen den Weg gänzlich frei zu geben.
Genauso spüre ich aber auch, dass dies ohne mein Zutun „geschieht“.
Mir scheint, als wenn es Wellenbewegungen gibt, die das Verborgene langsam an die Oberfläche schwemmen.
Ich pflege Aktivitäten, die meinem Geist sowohl Nahrung geben, als auch den Raum lassen, in dem sich die Wahrheit entwickeln und offenbaren kann - sozusagen parallel.
Und während ich meinen Verstand beschäftige und mein Bewusstsein geöffnet halte, wird mir quasi „das Strandgut“ vor die Füße gespült – in mein Bewusstsein.
So beantworten sich Fragen.

Das Wissen ist vorhanden, aber wie verschüttet.
Eine wunderbare Ent- deckung!
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Bild von 3st: "Suchbild"

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