Freitag, 16. Oktober 2009

Glaube



Worin besteht der Glaube des Menschen?

In dem Glauben an Gott?
Aber leider verhindert dieser Glaube an eine bestimmte Gottheit dann oft wiederum die Erkenntnis „des Göttlichen“.

Jeder hat seinen eigenen „Glaubenskodex“, und an diesem Glaubenstor prallen viele Wahrheiten, die ein Mensch hört, ab - wie an einer Mauer. Und in seiner Glaubensburg verschanzt er sich – nicht willens, einen Besucher einzulassen, der nicht ausdrücklich eingeladen wurde.
Es ist, als würde der Mensch Angst davor haben, seine Konzepte aufzugeben, weil er selbst dadurch sterben könnte… scheinbar weiß er nicht, dass all das, was an Vorstellungen stirbt, durchaus entbehrlich ist. Denn die Realität besteht nicht aus Gedankengebäuden,
dort drin wohnt nur der konditionierte Verstand.

Der Mensch verbaut sich seine eigene Weisheit dadurch, dass er vielem keinen Glauben schenkt, und oft nur denen zuhört, die scheinbar „besondere Fähigkeiten“ haben: renommierte Wissenschaftler, berühmte Philosophen oder bekannte spirituelle Meister. Denen hängen sie dann an den Lippen und hoffen, durch die Worte einer „wissenden“ Person selber zu Wissen zu gelangen. Doch die Offenheit für das Wissen, ist auch dann nur bedingt gegeben, wenn die Aussagen zwar angenommen werden, aber nicht verinnerlicht.
Oftmals wird daraus wieder nur eine neue Vorstellung konstruiert.

Jeder Mensch hat einen Wahrnehmungsfilter.
Dieser lässt nur bereits bekannte Informationen oder für ihn vorstellbare Konzepte in das Bewusstsein vordringen. Logisch, das man so nichts wirklich hinzulernen kann. Es wird verhindert, dass wichtige Informationen in unser Bewusstsein dringen, weil wir nicht an sie „glauben“.
Damit bleiben wir in einem Entwicklungsstand hängen, aus dem heraus wir die wachstumsfördernden Ereignisse in unserem Leben nicht anerkennen,
nicht annehmen und nicht leben wollen, weil wir glauben, dass sie FALSCH sind.
Damit sagst Du zu Deinem Leben: „Ich will Dich nicht“! (Eckart Tolle)

Tausende verdrängte Ereignisse leben in unserem Unterbewusstsein weiter und verursachen uns seelische Schmerzen und teilweise fortwährendes Leiden. Aber der Mensch glaubt nicht daran, dass die bedingungslose Annahme des Lebens ihm weiterhilft.

Darum möchte ich eine Metapher anbieten:

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Gott ist wie eine Blume, die in Dir blüht.
Wenn Dein Herz ganz geöffnet ist vor lauter Liebe, Mitgefühl und Annahme
und Du die Schönheit des Lebens atmen kannst, erblüht diese Blume in Deinem Herzen.

Du hast sie selber nicht eingepflanzt, diese Blume, dennoch kannst Du sie in Dir spüren,
wenn das Leben Dich ganz tief berührt.

Am weitesten blüht diese Blume auf
in Momenten des größten Schmerzes,
wenn Du in der Lage bist, ihn zuzulassen.
Keine irdische Liebe, keine Schönheit, kein Glücksgefühl
kommt dem gleich,
was sich in Dir auftut, wenn du vermeintlich an Deine Grenzen stößt.
Dein liebendes Herz kann sich erst weit öffnen, wenn Du das Gefühl eines Verlustes, einer Trauer, einer Trennung annimmst und Dich davon berühren lässt.

In dem Moment dieser Annahme wird es dann ganz still um Dich herum
und es gibt nur noch dieses Gefühl in Dir.
Du glaubst Dich weit fortgetragen von der Realität und bist ganz allein.
Nur Stille, kein Gedanke mehr,
hinauskatapultiert in die Weite des Universums,
und nur noch das Gefühl Deiner Präsenz.

Allein - still - losgelöst - unendlich

In dieser Hingabe an die Unendlichkeit
entsteht in Dir das vollkommene Erblühen der Blume Gottes,
der LIEBE.
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Bild von matu: "es war einmal..."

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