Montag, 14. Dezember 2009

Kinderschaukel








Als kleines Mädchen habe ich es geliebt, auf der Schaukel hin und her zu schwingen.

Zuhause auf unserem Grundstück hatten wir eine Schaukel, ganz unten an einem starken Ast an einem großen Kirschbaum festgemacht.

Ich liebte es, so hoch wie es nur ging zu schwingen, und dabei das Gefühl zu haben, bis in den Himmel schwingen zu können. Beim Zurückschwingen wurde ordentlich „Anlauf“ genommen, um mit dem nächsten Schwung noch höher hinauf ins Blaue schwingen zu können.


In den vergangen Jahren habe ich oftmals das Gefühl, dass das „Zurückschwingen“, ohne auf einer Schaukel zu sitzen, bezüglich meines Lebensgefühls als solches einen ähnlichen Mechanismus in sich trägt.
Jedes Mal, wenn ich der Meinung bin, zurückgefallen, zurückgeschwungen zu sein in meiner Entwicklung, stelle ich im Nachhinein fest, das dies auch eine Art „Anlauf“ gewesen ist, um mich beim nächsten Mal weiter und höher hinaufschwingen zu können.

Nachdem sich mein Verstand/das Ego nun nach der letzten Verwirrung wieder „beruhigt“ hat und an die Stelle zurückgetreten ist, wo sein Platz ist (nämlich in der Werkzeugkiste!), empfinde ich es im Rückblick so, als wäre dieses Aufbäumen alter Gewohnheitsmuster ein Rückfall in die EGO-Krankheit gewesen, aus der ich nun aber mit neuer Kraft genesen bin. Als hätte ich neuen Schwung geholt und könnte nun „noch höher hinaus“. Natürlich versteht sich dies nur als eine Metapher.

Nach dem Bearbeiten des Vorkommnisses, bekam ich Einblicke in neue Dimensionen, als hätte das Graben nach den Ursachen der Verstrickungen in das Ego neue, unbekannte Schätze hervorgebracht. Das akribische Anschauen jedweder Ereignisse in meinem Leben lässt nichts außer Acht, und enthält nun auch die Feststellung, dass man sich anscheinend (bis zu einem gewissen Punkt) immer wieder vollends im Ego verlieren kann, ohne dass dafür eine konkrete Ursache auszumachen wäre.

Aber das Zurückfallen ist nicht beständig, ganz im Gegenteil. Zum Glück ist ALLES ständig in Bewegung und hört nicht auf, sich weiter zu entwickeln.
Dafür bin ich dankbar.

Und nun geht der Schwung wieder nach vorne und aufwärts; jedenfalls ist der Spuk mit dem verrückt gewordenen Verstandes-Ego, der mich nach seiner Pfeife tanzen ließ, erst einmal wieder vorbei.

Und da ich tief im Inneren Kind geblieben bin, werde ich irgendwann den Sprung von der Schaukel wagen...


…ich hoffe nur, ich bin dann nicht gerade im Rückwärtsgang… :-)

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