Montag, 22. Februar 2010

Ist Gotterkenntnis möglich?





Ein "Verständnis" für Gott entfaltet sich, wenn man die vorherrschende Sicht auf die „Oberfläche“ hinter sich gelassen hat.
Die Schwierigkeit, Gott zu „erkennen“, ergibt sich dadurch, dass ER praktisch in jeglicher "Form" erscheint, alles durchwirkt, in sämtlichen Gewändern auftritt, sowie ursächlich Inhalt, Sinn und Zweck und Grund von Allem ist, was erscheint, und dennoch in nichts von Alledem eine Absicht verfolgt.

Weil Gottes Natur so ist, sind auch wir „frei“ in unserem Denken; können wir alles, was wir sehen und erleben auf jedwede Art und Weise interpretieren, deuten, und Erklärungen dafür erfinden. Diese Freiheit der Interpretation ist scheinbar fast so unendlich wie Gottes Natur selbst, welche die die Essenz von Allem ist.

Ein grundlegender spiritueller Irrtum auf der Suche nach Gott besteht in dem Paradoxon, IHN im Außen entdecken zu wollen und dies nicht zu können. Gott wird verzweifelt gesucht in einem Erlebnis, in einem Gefühl, in einer „Erscheinung“, in der Erleuchtung, im Erwachen,
in außerkörperlichen Erfahrungen.

Doch Nirgendwo scheint ER verborgen zu sein,
weil er sich überhaupt nicht irgendwo „verbirgt“.


Gott ist so offen-sichtlich, so total gegenwärtig, in jedem Moment unseres Daseins, dass ihn kaum jemand wahrnimmt,
weil der Mensch genau dem gegenüber blind ist,
was sich genau „vor seiner Nase“ befindet.



Ein Beispiel zum Verständnis:

Nimm in Buch in die Hand und betrachte es.
Es ist ein literarisches Werk von einem bestimmten Autor.
Ein Produkt aus Papier und „Tinte“.
Es besteht aus vielen Blatt Papier, den Buchseiten.
Jede Seite ist bedruckt, Zeile für Zeile, Wort für Wort.
Die Wörter aneinandergereiht ergeben die Sätze.

Und ab hier wird es nun interessanter:
Erst in dem Moment, wenn wir über das Buch, das Papier, die Zeilen,
die Sätze das geschriebene Wort, hinausgehen,
und einfach nur lesen – nein – den Text verinnerlichen,
kann sich uns der GEISTIGE INHALT des Buches offenbaren!
Dieses materielle Produkt Buch trägt eine Botschaft in sich,
und diese Botschaft kann uns nur über den Geist erreichen.

Oberflächlich betrachtet handelt es sich nur um ein Buch
und durch das Lesen dieses Buches eigne ich mir den Inhalt an.



Spirituell betrachtet begegne ich Gott in Allem.
Aber erkennen kann ich dieses erst,
wenn ich in der Lage bin,
meinen Blick in „die Tiefe“ zu richten.
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Bild von Fränk:
"Glaskugel"

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