Donnerstag, 7. Juli 2011

Schatzsuche

Was weiss ich schon von meiner Seele, was von den Dingen, die ich überirdisch nenne?

Ich lebe mein Leben und komme mir doch manchmal hilflos und klein vor.

Allein in meinem Inneren fühle ich mich groß und mächtig, unbesiegbar - so, als müsste mir eigentlich alles gelingen. Doch gehe ich dann hinaus in die Welt, denke ich, dass niemand mich bemerkt, ich nicht wichtig bin für andere, ich keinen Erfolg habe.

Doch ist es wirklich das, worauf es ankommt?

Wenn ich das bejahe, fange ich an, mich zu verbiegen, um zu gefallen, zu schuften, um Erfolg zu haben, zu erdulden, was ich nicht mag, um jemanden nicht zu verlieren... und letzlich bleibe ich doch am Ende glücklos…also wozu all das?

Doch ist es nicht eher so, dass mich „die Außenwelt“ gar nicht glücklich machen kann? Dass ich, solange ich der Meinung bin, Erfolg zu „brauchen“, Aufmerksamkeit zu brauchen, die Liebe von bestimmten Menschen zu brauchen, mein Glück abhängig von den Äußerlichkeiten mache?

Unabhängigkeit ist keine finanzielle Angelegenheit.
In jeder Lebenssituation kann ich meine innere Freiheit bewahren, obwohl ich im „äußeren Leben“ abhängig erscheinen mag. Abhängig von meinem Job, meinen Freunden, meinem Wohlstand. Doch das Glück erlebe ich wahrhaft erst dann, wenn ich mich nicht mehr von der Erfüllung meiner Wünsche und Träume abhängig mache. Denn es ist die Freiheit, die mich glücklich macht, und nicht irgendein Glücksmoment, der oft so schnell verschwindet, wie er gekommen ist.

Ein Herz kann an so vielen Dingen hängen, und wenn man etwas davon verliert oder nicht erreicht, ist man traurig.

Unabhängigkeit befreit davon, dass die Dinge so sein müssen, wie man selber es gerne hätte, oder es sich vor-gestellt hat. (Wobei das Wort vor- hier deutlich zeigt, dass etwas „vor“ dem Realen steht, und den Blick darauf verhindert.)
Innere Freiheit führt dazu, dass sich alle Dinge im Außen frei zeigen und entwickeln dürfen, ohne dass man auch die weniger angenehmen Dinge oder Ereignisse „verteufelt“. Wer dieses zulässt, wird die Erfahrung machen, dass sogenannte unangenehme Ereignisse im Außen zu unglaublich positiven Veränderungen im Inneren führen.

Für mich gibt es ohne innere Freiheit kein Glück. Ich würde es auch nicht Glück, sondern eher „Einverstandensein“ nennen, oder das Leben annehmen, wie es kommt.

Denn selbst in den tiefsten „Kellerräumen“ meiner Seele finde ich immer wieder verborgene Schätze.
Und wer möchte nicht solche Schatztruhen öffnen….

4 Kommentare:

  1. Einverstandensein ist ein wunderbares Wort anstelle von Glück. So schöne Gedanken:)
    Liebe Grüsse
    Eva

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  2. Vielen Dank, liebe Eva, für Deine Worte.
    Ganz herzliche Grüße auch an Dich!

    Annie

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  3. Diese Gedanken sprechen mir aus der Seele - ich hab mich sehr drin wieder gefunden. Hingabe an das, was ist - darin liegt für mich Freiheit und Frieden.
    Darauf richte ich meine Aufmerksamkeit(wenn ich es nicht wieder im irdischen Eifer vergesse, schmunzel)
    Ein herzliches Dankeschön sagt dir mit lieben Grüßen
    Marina Kaiser

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  4. ...Dir auch ein herzliches Dankeschön,
    liebe Marina!

    Ganz liebe Grüße
    von Annie

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