Donnerstag, 23. September 2010

Planet der Oberfläche



„Oben – an der Oberfläche dieses Planeten ist es einsam und kalt.

Ich kann gar nicht mehr sagen, wie ich dort hin geraten bin oder warum ich immer wieder dort lande. Es ist, als würde man mich auf einen Planeten ohne Liebe und Wärme aussetzen; grad so, als würde es dort gar keine anderen menschlichen Wesen geben.
Und da ich mich so furchtbar einsam fühle, verliere ich mich selber… weil ich aus mir selber „ausziehe“ und mich aufmache, in der endlosen Weite dieses kühlen Planeten nach warmen, liebevollen Lebewesen zu suchen. Doch je länger ich auf der Suche bin, umso mehr vergesse ich mich selbst. So einsam und allein ich mich fühle, so sehr habe ich mich auch selbst verlassen.“



"So etwas gab es bei uns früher nicht!"

"Wart ihr denn damals immer mit euch selbst verbunden? Oder haben wir uns heute nur so sehr an die Hoffnung geklammert, jemanden zu finden, der uns Liebe und Wärme schenkt?
Ist euch denn nicht furchtbar kalt auf diesem Planeten der eisigen Ewigkeit oder halten wir uns alle nur durch das Jagen nach einem menschlichen Pendant selber auf Temperatur?"


"Erst durch Mitgefühl entsteht Wärme;
durch Anteilnahme entsteht Verbundenheit;
durch Annahme entsteht Liebe. "



Für viele Menschen scheint es eine große Anstrengung zu sein, freundlichen und liebevollen Umgang mit ihren Mitmenschen zu pflegen. Es braucht dafür schon eine gewisse Aufmerksamkeit und vor allem offene Herzlichkeit.
Sich zu verschließen scheint dagegen weniger anstrengend zu sein.
Wir tollen lieber doch lieber herum, manchmal wie junge Hunde und wollen unseren emotionalen Hunger befriedigen. Einer eventuell notwendige Abstinenz oder der Beschneidung des Auslebens unserer körperlichen Triebe und Grundbedürfnisse würden wir als eine Art Bedrohung unserer Existenz empfinden.

Doch genau darin unterscheidet wir Menschen uns von allen anderen Existenzen:
Wir sind als einziges Lebewesen in der Lage, uns geistig/spirituell zu entwickeln - auf Gotteserkenntnis hin zu entwickeln. Niemand sonst auf unserem Planeten ist dazu befähigt.
Und da wir allein diese besondere „Gabe“ besitzen, sollte diese nun nicht als bloße Möglichkeit der „geistiger Befriedigung unseres Egos“ genutzt werden, sondern auf die Erfüllung und das höchste Stadium unserer menschlichen Entwicklung hin angewendet werden.


Dieser auf der Oberfläche „unbeseelte“ Planet leidet darunter, dass das Bewusstseinsniveau der meisten Bewohner, trotz weltweitem Informationsfluß durch die Medien und das Internet, immer noch auf den untersten Stufen des Überlebenstriebes verhaftet bleibt, trotz aller Versuche, sich zu zivilisieren.

Viele Menschen leben zu einem großen Teil außerhalb ihres Selbst.
Sie sind ausgezogen, um sich in der Außenwelt auf die Suche nach Wohlstand und Glück zu machen. Viele laufen mit fiebrig glänzenden Augen, seelenarm und oft ohne Mitgefühl, umher, - fahrend, fliegend und reisend unterwegs auf der Oberfläche dieses Planetens und ihres Lebens, niemals bei sich selbst ankommend, nur suchend nach den Befriedigungen ihrer Bedürfnisse in Gestalt von Beruf/Geld/Karriere/Sexpartner/Familie/Kinder/Konsum/Luxus/Urlaub/Alkohol/Drogen ect. oder auch alles zusammen.
"Dabei treffen viele Seelenlose auf andere Seelenlose, die genauso auch aus sich selbst auszogen und deshalb ohne Seele sind. Diese Seelenlosen tun sich dann zusammen, weil sie sich gleich fühlen, und so erfahren nun zu zweit diese Kälte und Lieblosigkeit auf diesem unbewohnten, seelenlosen Planten. "

Wen wundert es da noch, dass wir beim Aufeinandertreffen weiterhin das Gefühl haben, allein zu sein, zu frieren, nicht angekommen zu sein?

Doch nicht alle Menschen sind vollständig ausgezogen; es gibt doch tatsächlich einige unter vielen, die sich ihrer reichen Seele bewusst sind.
Und auch sie machen sich auf, einen Partner, ihren Seelenpartner zu finden.

"Ich weiß nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, einen solchen Partner oder eine Partnerin zu finden. Ich weiß nur, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, bei „sich selbst zu bleiben“, vollständig zu sein und dann auf jemanden zu treffen, der genauso beseelt ist, ganzheitlich lebt und mir „vollem Gepäck“ sein Leben angeht."

Man kann es am Anfang schon als mühsam betrachten, sich selbst mit Körper, Geist und Seele "bei sich" zu behalten, bei Schritt und Tritt mitzunehmen, zu bejahen, zu lieben und authentisch zu leben. Aber mit der Zeit wird es immer selbstverständlicher und leichter, weil dieses Sein unser Wahres Sein ist. Doch spät erst verschwindet dann auch die große Versuchung, einen Teil unseres ungeliebten Ballasts einfach auf unserem Weg durch die Welt in einer dunklen Ecke zu vergessen, abzuwerfen, stehen zu lassen, zu verleugnen, zu verdammen - - - bis in alle Ewigkeit - - - aber eher doch nur bis zu dem Tag, an dem wir auf etwas treffen, dass uns erinnert, uns auf unsere ungelösten, blinden Flecke in unserem Dasein hinweist, und wir dabei dann doch wieder über unser stehen gelassenes Gepäck stolpern. Allerspätestens, wenn wir versuchen, durch unser Seelentor hindurch unserem Glück entgegen zu gehen.


"Das, was in unserer Welt „auf dem Planten der Oberfläche“ passiert, erscheint mir wie ein Spiel, in dem die, die aus sich selbst ausgezogen sind, um das Glück zu suchen, wie Kinder in ein Spiel mit Puppen, Spielzeugautos oder sind heutzutage in ein Spiel der Computervirtualität eingezogen sind, und so das wirkliche, beseelte und liebenswerte Leben nicht mehr auffinden können. "

Wenn die Menschen endlich wieder zu sich selbst zurückfinden, vereinen sie sich auch wieder mit ihrer Seele.“

Erst in dieser neugewonnenen und doch "alten" Ganzheitlichkeit ist es möglich, sich mit anderen Seelen zusammen zu tun. Dann würde auch das Gefühl der Nächstenliebe und der Zusammengehörigkeit wieder aufleben, und wir würden uns zu einem starken Volk entwickeln.
Und in solch einem gesunden Kollektiv wäre es dann auch wieder möglich, bereits vorhandene Schäden an Tierwelt, Natur und Umwelt in unserem Lebensraum zu reparieren und den Planeten Oberfläche bis in seine Tiefen zu heilen.
So, wie uns selbst

Denn wenn der Mensch wieder heil ist, kann auch die Umwelt wieder genesen.
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Stephan. J. Richter photograpiert von David Sunderhauf

2 Kommentare:

  1. Liebe Annie,

    ein schöner Text! Klingt wie eine für mich geschriebene Predigt, paßt gerade zu meinen zu bearbeitenden blinden Flecken, die betrachtet und geheilt werden wollen. Ohne Heilung der eigenen Seele gibt es auch keine Heilung der Welt.

    Was mir gerade besonders schwerfällt zu akzeptieren: auch die Menschen, die anderen und der Erde schwerste Verletzungen zufügen, tun dies aus besten Absichten und vielleicht sogar aus Liebe, die nur durch ihr jeweiliges Ego schlimm verkrüppelt ist.

    Schön, wieder von Dir zu lesen.

    Herzliche Grüße,
    Louise

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  2. Liebe Louise,

    Danke für Deinen Beitrag,
    ich freue mich auch, von Dir lesen...

    Herzliche Grüße
    Annie

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