Mittwoch, 31. März 2010

Der Spirit von Ostern



"Kreuzigung und Auferstehung Jesus Christus"





Viele Gedanken werden sich um den wirklichen Hergang des Ereignisses gemacht, um dessentwillen wir das Osterfest begehen. Aber anstatt zu erforschen, ob das sogenannte „Leichentuch Christi“ tatsächlich echt ist, oder ob Christus damals überhaupt wirklich am Kreuz gestorben ist, finde ich es weitaus interessanter darüber nachzudenken, was diese überlieferte Geschichte der Kreuzigung Jesu uns überhaupt sagen will.

Vielleicht sind die Schilderungen in der Bibel überhaupt nur „Parabeln“ und Reden in Gleichnissen. Aber wenn ich verstehen möchte, was mir mit der Kreuzigung und der darauffolgenden Auferstehung Jesus Christus übermittelt werden soll, ist es gleich, ob sich die Ereignisse vor über 2000 Jahren tatsächlich so zugetragen haben oder nicht.

Jesus wurde unschuldig verurteilt;
das ist ein wichtiger Aspekt in den biblischen Überlieferungen.

Die häufigsten Fragen aber, die sich der christliche Mensch stellt, sind vielleicht folgende:

- Hat Gott seinen eingeborenen Sohn für uns geopfert?
- Warum wurden uns unsere Sünden nur durch den Tod Jesu vergeben?
- Was bedeutet in genauerem Sinne die Auferstehung Christi?



Betrachte ich diese Fragen aus meiner spirituellen Sichtweise, in der sich hinter den Ereignissen immer eine Antwort oder „Lösung“ befindet, entdecke ich den Hintergrund der Erkenntnis Gottes für den Menschen.


Jesus wurde unschuldig verurteilt und hat sich niemals Schuld aufgeladen.

Aber wir Menschen sind nicht ohne Schuld.
Aber noch darüber hinaus sind wir einer Sünde haltlos erlegen,
und das ist unsere „Urschuld“ Gott gegenüber:

Wir haben uns von Gott abgewendet!

Wir halten uns selbst für unsere eigenen Herren und benehmen uns, als wären wir die Götter auf Erden! Wir machen uns die Erde und alles was darauf ist, untertan. Wir zerstören Natur und Leben auf dieser Erde, mit einer Selbstverständlichkeit, die an Wahnsinn grenzt.

Wir haben Gott vergessen, ja - wir verleugnen ihn sogar lauthals, und das ist es, was vor Gott als die größte Sünde bezeichnet werden könnte,
… dass wir unsere Berufung, nach Gottes Willen zu leben, verleugnen
und unsere Handlungen "Gott und der Welt" gegenüber egoistisch
und skrupellos geworden sind.


Gott ist barmherzig..

Er ist kein Gott, der menschliche Opfer verlangt, und schon gar nicht durch den Tod seines Sohnes Jesus Christus. In dem Tod Jesu steckt eine unglaubliche und große Symbolik.

In Jesus Christus ist Gott zu Fleisch und Mensch geworden und zu uns auf die Erde gekommen (symbolisch, wenn Du willst). Die Menschwerdung Jesu ist Gottes Offenbarung an uns. Gott hat in dem Tod Jesu kein Menschenopfer gefordert, er gab sich uns Selbst hin.
Das Blut Jesu steht nur symbolisch für den Tod, und der Tod Jesu steht nur symbolisch für das Ende eines selbstverherrlichenden (Gott verleugnenden) Lebens in Sünde.

Die Auferstehung Jesu steht symbolisch für unserer aller Unsterblichkeit.

Um zu begreifen, dass Gott Sich Selbst in Jesus zu uns herabsandte, muss man auch verstehen, wie unermesslich groß Gottes Liebe zu uns ist.

Denn durch Christus ist Gott den halben Wege auf uns zu gegangen.
Nun sind wir dazu aufgefordert,
die andere Hälfte des Weges auf Gott zuzugehen.

Gott hat uns in Christus ein Versöhnungsangebot gemacht; dadurch,
dass ER alle Schuld durch die bedingungslose Hingabe, symbolisiert durch den Tod am Kreuz, von uns nahm für alle Zeiten!

Wer dieses zu erkennen vermag, vermag auch zu erkennen, dass das Verständnis dieser Ereignisse um Jesus Christus gleichzeitig das „Erkennen Gottes“ und die Einladung
der (Wieder-) Hinwendung zu Gott beinhaltet.

Gott hat sich durch Christus, seinem Sohn, uns hingegeben, weil er uns so sehr liebt.

Geben wir uns nun IHM hin,
in der gleichen unermesslichen, bedingungslosen, großen göttlichen Liebe.
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Bild von Steve Ford Elliot:
"Jesus"

Mittwoch, 24. März 2010

Auffindbarkeit Gottes


Die endlose Suche nach Erlösung, Erleuchtung, oder nach Gott unterliegt dem hartnäckigen Mythos, dass „man“ etwas werden müsse, was man noch nicht IST.

Wer auf diese Suche geht, kann sich auf eine Odyssee in einem Meer von Vorstellungen, Bilder und Mythen einstellen. Er wird im besten Glauben auf Erfolg unzähligen Praktiken, Hinweisen und Aussagen anderer Menschen folgen, die ihm auf seinem spirituellen Weg begegnen mögen. Aber ein „Ankommen“, ein „Erreichen“ des angestrebten Zieles wird auf diese Art äußerst selten erreicht. Denn der Sucher, der dem Weg anderer folgt, ist so leider auf einer Strecke, die eine Art Irrgarten in der Erscheinungswelt darstellt, in der nur einem unsichtbaren Schatten hinterher gejagd wird.

Wer wahrhaft für sich wählt, auf die Suche nach Gott, der Existenz, zu gehen, wählt einen sehr beschwerlichen Weg. Er „verdammt“ sich selbst dazu, ein Leben der Ent -Täuschung zu führen, welches ihm Anfangs immer nur vor Augen führt, dass er allein, hilflos und ohne Einfluss auf die Ereignisse im Leben ist sowie dem Schicksal gnadenlos ausgeliefert.
Auf diesem Weg wird es Zeiten geben, in der der Sucher sich in völliger (geistiger) Dunkelheit wähnt, in der er jeglichem Glauben und Hoffen abschwört. Er wird sich fremd vorkommen, wie ausgesetzt und von „Gott und der Welt“ verlassen. Wer diesen Weg aus vollem Herzen beschreitet, wird angehalten sein, alles, was ihm lieb und teuer ist, restlos aufzugeben. Er wird sich in seelischen Qualen wiederfinden, in denen ihn tiefe Verzweiflung und totale Hoffnungslosigkeit überfallen. Aber eine der "Aufgaben" auf diesem Weg lautet auch, sich aus diesen "Fallen" der Seelen - Pein immer wieder zu befreien und weiter voranzuschreiten.

Besagte Aussichten laden wahrlich niemanden dazu ein, sich auf diesen Weg zu begeben, der doch letztendlich bedeutet, „sich selbst“ mit allem Wollen, Wünschen und Hoffen aufzugeben (aus diesem Grund reden so viel Meister von: „stirb, während Du lebst“).

Es gibt nur sehr wenige Menschen, die sich mit allen daraus resultierenden Konsequenzen dazu aufmachen, um „Gott ins Antlitz zu schauen“. Kein schwaches Gemüt wird in der Lage sein, diesen Weg zu gehen, geschweige denn, es überhaupt wünschen.

Ohne Gottes Hilfe und „Wegbegleitung“ kann kein Mensch diese Prüfungen überstehen.
Erwachte und Meister berichten in ihren Erfahrungen, wonach das Erwachen im Moment tiefster Seelenqualen eintritt.

Erst, wenn die „äußere Welt“ erlebt, durchschaut und verstanden wurde, wendet sich der Mensch seinem inneren „Erleben“ zu. Doch auch dadurch allein geschieht keine umfassende Erkenntnis. Auch kann man Gott im eigentlichen Sinne gar nicht „erkennen“. Es gibt von oder über Gott weder „Erkenntnis“ noch ein „Erkennen“. Es gibt aber dennoch ein „Wissen“ um die Göttlichkeit.
Ein „Wissen“, welches sich nicht über den Verstand ereignen kann.


Wenn wir es schaffen, uns von allem „leer“ zu machen, was NICHT-GOTT ist, also alles Gedachte und Konzeptuelle, wird der „Raum“ geschaffen für DAS Wissen, welches sich ohne Vorstellungen, Gedanken und Bilder offenbart.

Denn genauso, wie Du weißt, dass Du etwas fühlst, ohne das Du Dir selbst erklären musst, dass „da Gefühle sind“, gibt es ein Wissen um des Göttlichen, unserer Existenz.
Genauso, wie Du etwas siehst, einen Baum, den Himmel, eine Ameise… – gibt es ein „Wissen im Sehen“, bei dem Du weißt, dass all das Göttlich ist, was Du siehst.
Denn es gibt nichts anderes auf dieser Welt!

Erst im wahrhaftigen Sehen wirst du wissen, dass Gott diese Welt IST.
Ohne Gott gäbe es weder Dich noch irgend etwas anderes, was Dich umgibt.
Du bist in IHM, und ER ist in Dir, da ER ALLES ist.


Ist es Dir nicht möglich, dieses zu „erkennen“, erwartest Du immer noch, das “ES“ sich Dir auf eine Art und Weise „zu erkennen gibt“, die Du anhand Deiner gedanklichen Vorstellungen akzeptieren kannst.

Gott erfüllt aber keine Erwartungen und Vorstellungen oder Konzepte, sondern ER zeigt sich in ALLEM, was für uns „erfahrbar“ IST, und für alle Zeiten SEIN WIRD.

Das „Nicht-Erkennen“ dessen, was uns umgibt, rührt daher, dass wir den „Dingen“ einfach einen anderen Ursprung zuschreiben, der uns logisch erscheint.
Unsere gedanklichen Interpretationen der erfahrbaren Welt entspringen immer noch einem „Verstandeswissen“, das anscheinend vom Reptiliengehirn bis zur digitalen Funktion eines Computers hin, reicht.
„Wie ich denke, so bin ich“, oder: „Woran ich glaube, ist für mich Realität“,
sind fatale Irrtümer in der illusorischen Gedankenwelt des Menschen.


Mit unserer einzigartigen Fähigkeit, unseren intellektuellen Verstand mit dem intuitiven Erfassen der Wahrheit zu verknüpfen, sind wir als einziges Lebewesen dieser Erde in der Lage, so zu einem wirklichen, „höheren“ Verständnis zu gelangen.
Offenbar ist es „Gottes Wille“, dass wir "spüren" sollen, was Gottes IST.

Diejenigen, die sich auf richtigem Wege befinden, spüren intuitiv die Wahrheit.
Die anderen verteidigen ihre Welt der Illusionen.
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Bild von Knipsermann:
"Ameise zu Besuch"

Montag, 22. März 2010

Warum lebe ich ?



Eine Betrachtung über den Sinn des Lebens




Was ist der Sinn des Lebens?
Viele Menschen habe auf diese Frage ihre eigene, ganz individuelle Antwort:

Das Glück finden;
Spirituelle Entwicklung;
Lernen, arbeiten;
Negatives Karma abbauen;
Eine Familie gründen;
Sein Ego „besiegen“;
Erwachen/ Erleuchtung;
Beruflicher Erfolg;
Seine Träume und Wünsche verwirklichen;
Einen bestimmten Beruf (Berufung) finden;
Seine Aufgaben erfüllen;
Selbstlos sein, Dienen;
Seine Religion leben;
... und dergleichen mehr.




Seit Millionen von Jahren vollzieht sich die Entwicklung des Menschen.
Es hat eine lange Zeit gedauert, bis wir uns von unserer ursprünglichen, animalischen Natur bis zu dem heutigen intellektuellen Menschen entwickelt haben.Doch bei unserer heutigen Lebensweise und unserem intellektuellen Herangehen an einige großen Fragen des Lebens, stehen wir uns praktisch selbst im Wege.

Eine Frage drängt sich hierzu förmlich auf:
Wenn der Mensch sich fragt, warum er auf diseer Welt ist, wer ist dann eigentlich in der Lage, eine übergeordnete Antwort darauf zu geben?


Der Mensch allein stellt sich diese Frage, denn er ist das einzige Lebewesen auf dieser Erde, dass sich selbst überhaupt Fragen stellen kann ... spirituell gesehen ist es aber in der Tat nur der Verstand, der hier fragt!

Wir haben es uns in Jahrhunderten angewöhnt, in weiten Teilen ausschließlich nach dem Verstand zu leben. Außergewöhnlich viele wichtige Entscheidungen werden auf der intellektuellen, logischen Ebene getroffen, was auch durchaus richtig ist, wenn ich ein Buchhalter bin oder mir vielleicht ein neues Auto kaufen will, oder wenn ich nachprüfen möchte, ob meine Lohnbescheinigung richtig ausgestellt wurde.
Dennoch ist es nicht sinnvoll, das gesamte Leben nur von der Verstandesebene aus zu betrachten. Die Ereignisse in der Welt zeigen uns deutlich, dass dies fürwahr nicht sinnvoll ist.

Also stellt der Verstand die Frage nach dem Sinn des Lebens, obwohl er „selber“ nicht einmal weiss, was das Leben als solches überhaupt IST, wie es entsteht, bzw. wo es herkommt.

Man kann den Verstand, als einen Computer bezeichnen, in den jede Menge Daten eingespeist werden. Bereits im Mutterleib beginnt dieser Daten – Input über die Empfindungen der Mutter; als Säugling und Kleinkind verarbeitet der Verstand jede Menge Infos und ab dem Schulalter wird der junge Mensch praktisch überflutet mit Informationen und Daten, die er aufnehmen und verarbeiten muss. Wie groß müsste der Speicher eines normalen Computers sein, und welche Rechnerleistung wäre für solche Vorgänge nötig?
Eine interessante Frage.

Der Input von Daten für einen Menschen hört praktisch niemals auf, und gerade in den ersten Lebens- Jahren werden die wichtigen Synapsen (Verbindungen) im Gehirn geschaltet, die einen relevanten Ausschlag geben für das restliche Leben eines Menschen.

Nun hat also dieses ursprünglich animalische Wesen einen Verstand (Datenspeicher und Rechner) und arbeitet damit. Das funktioniert auch hervorragend, denn der menschliche Geist ist nun intellektuell hoch entwickelt und erfindet die genialsten (wenn auch manchmal gefährlichen) Maschinen, Techniken, und lässt Eingriffe in die Biologie der Natur einfließen. Und er lernt und lernt immer weiter, dieser Verstand, und wird immer schlauer und erfindungsreicher.

Aber er verarbeitet ausschließlich Daten, die von außen in ihn eingespeist werden.
Er analysiert diese Daten und verarbeitet sie, er probiert aus und erhält neue Daten getreu nach dem Motto: Try and Error.

Nur beim Leben als solches gibt es kein Try and Error.

Das Leben IST (Gottgegeben).

Und der mensch (-liche Verstand) weiss nichts vom diesem Leben, nur vom addieren, subtrahieren, funktionieren.
Ein „Computer“, ob nun neurochemisch oder digital arbeitend, kann nicht über sein eigenes Funktionieren oder seine Herkunft nachdenken.

Man muss erstmal verstehen, was der Verstand ist, was er kann, wozu er in der Lage ist, und wo es nicht mehr ratsam ist, ihn zur Lösungsermittlung heran zu ziehen.
Man kann aus Daten kein Ergebnis herauszupressen, welches nicht in Form von Daten existiert...
Eine Rechenmaschine kann nicht über sich selbst herausfinden, wie sie rechnet; kann nicht ermitteln, wie sie funktioniert; hat keine Daten darüber, warum sie existiert.
Ein Computer kann nicht über eine Rechenoperation herausfinden, wer er selber ist!
Und unser Verstand kann nicht durch Verknüpfen vorliegender Daten herausfinden, wie der Mensch "erschaffen" wurde, oder von wem oder woher "sein Leben" kam.
Und das ist die Ursache dafür, warum unser logischer Verstand den Sinn des Lebens nicht errechnen, ermitteln oder simulieren oder sonstwie herausfinden kann.




Denn SEIN kann nur das Leben selbst.

Das Leben als solches ist noch nicht einmal ein Zustand, so wie es beim Wasser verschiedene Aggregat – Zustände gibt, (sprich: fest, flüssig, gasförmig) - weil das Leben allein nur IST, sogar unabhängig vom Organismus, in dem es sich zeigt.

Und was ist nun mit dem Sinn des Lebens?
Was kann der Mensch, bzw. sein Verstand darüber herausfinden?

Über die Tätigkeit des Denkens kann man nur herausfinden, was man mit der Lebenszeit, die einem gegeben ist, anfängt, und auf welche Art und Weise man leben möchte, wie z. B. oben beschrieben.


Aber das alles ist nicht der SINN des Lebens.


Der Sinn des Lebens liegt allein im Leben selbst, und somit in GOTT.

Wenn man Gott nun einmal als so genannte „Ursache“ des Lebens betrachten möchte,
zeigt sich mit IHM die „Quelle“ des Lebens.

Und zweitens:
Wenn wir nun die “Ursache“ GOTT für das Leben nehmen, bedeutet dies,
dass Gott selbst sich durch das Leben ÄUßERT,
ja, aus SICH SELBST, der Quelle, ausfließt!

Denn was kann ER anderes verströmen, als sich selbst?

Was bedeutet dann, innerhalb dieser Betrachtung, das Leben für uns?
Wovon werden wir „durchflossen/ bewegt“?


VON IHM.


ER SELBST, GOTT, als Quelle bleibt uns dabei gänzlich verborgen,
unsichtbar in seiner Einheitlichkeit und Vollkommenheit und Unendlichkeit.

Aber durch das Leben als solches zeigt Gott uns all seine Herrlichkeit
und Lieblichkeit und Schönheit.

Und wenn wir uns als SEINE Geschöpfe (was wir sind!),
als DAS verstanden haben, durch DAS ER wirkt,
dann können wir uns endlich auch als eine Offenbarung GOTTES verstehen.


Gott ist die „Quelle“ allen Lebens,
und ER begründet durch den Menschen SEINE Wirkung.


Und auf welche Art der mit Erkenntnis gesegnete Mensch in der Welt wirkt,
wird sich würdig im „Sinne“ Gottes erweisen.
Denn Du erkennst IHN an seinem Wirken.
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Bild von Banditbiker:
"Gletscher mit Wasserfall"

Montag, 15. März 2010

Fern von Gott?






„Auch wenn Du Gott nicht spüren kannst,
ist ER dennoch bei Dir,
allezeit.“


In den schwierigen und schlimmen Zeiten wähnen wir uns oft von Gott verlassen,
wenn wir nicht schon vorher bereits gänzlich unseren Glauben an IHN verloren haben.

Doch warum ist das so?
Haben wir uns wirklich schon vollständig in unserer Leistung-, Erlebnis- und Konsumwelt verloren?

Für den Glauben an Gott oder eine höhere „Existenz“, müssen wir uns wahrlich nicht unbedingt an religiösen Dogmen orientieren;
ebensowenig ist der „heilige Gral“ in der Wissenschaft zu finden.
Auch ist es nicht ratsam, die Welt zu verleugnen, die Sinne zu unterdrücken, oder der Zivilisation zu entfliehen um Gott „näher zu rücken“.

Die „eigentliche Menschwerdung“ oder die Erkenntnis der wesentlichen „Werte“ unseres Da-Seins liegt seit jeher einzig und allein in uns verborgen.

Verborgen deshalb, weil sich eine Menge, oft jahrzehntelang angesammelter Irrtümer darüber geschoben haben.

In vielen Büchern ist bereits darüber geschrieben worden, auf welcherlei Art wir unsere Konditionierungen „übergestülpt“ bekommen, die wir dann oft ein Leben lang unerkannt mit uns herumtragen. Durch diese Konditionierungen nehmen wir die Ereignisse um uns herum immer nur verschleiert, gefiltert und verfälscht durch veraltete Bewertungen wahr.

Etliche Methoden wie Astrologie, Psychologie, Enneagramm, Familienaufstellungen, ect., können uns nur fragmentiert aufzeigen, wie wir „ticken“, wie wir programmiert sind, welche unsere „Art“ der Auffassung dieser Welt ist.

Man kann sich diese gefilterte Wahrnehmung wie ein Schablone vorstellen, welche nur die Dinge in unser Bewusstsein lässt, die wir bereits kennen, bereits erfahren und wiederholt beurteilt haben. Durch diese „Wahrnehmungs- Schablone“ werden dann alle „hereinkommenden“ Daten und Ereignisse beurteilt.
Die Folge davon ist, dass unsere Konditionierung (Vergangenheit) das „Sosein“ unserer Gegenwart bestimmt und unser Verhalten für die Zukunft vorgibt.


Aber wie kann unter diesen Umständen überhaupt wahrgenommen werden, woran wir nicht glauben, oder was wir anders(weil „gefärbt“) wahrnehmen?
Wie können wir durch diese „Schablone“ hindurch Gott „entdecken“?

Alle Meister, Erwachten, Gurus, alle weisen Menschen, sagen das Gleiche, nur mit anderen Worten:
„Wirf diesen Ballast ab“, „lass los“, „vernichte Dein Ego“, „lebe nicht im Verstand“, „lege die Brille der Konditionierung ab“, „erkenne Dich selbst“, „vergiss die Vergangenheit“, „lass Deine Persönlichkeit sterben“, verwirkliche die klare Sicht“ …und so weiter, und so weiter.

Das Abspielen unserer angelernten, erprobten, immer wiederkehrenden Muster, das täglich grüßende Murmeltier, der Hamster im Laufrad…
…so agieren wir, solange wir nicht durchschaut haben, wie dieser Mechanismus,
diese Kopf/ Unterbewusstseins - Automatik funktioniert!

Doch fürchten die meisten Menschen sich davor, auch nur einen Blick hinter all diese Konditionierungen zu werfen;
scheuen den Blick auf ihre angehäuften Glaubensmuster über sich selbst,
wie der „Teufel das Weihwasser“!

Denn der Mensch denkt, er wäre diese Konditionierung, er wäre diese innere Haltung,
er wäre „seine“ Erfahrungen, sein Hab und Gut, sein Ein und Alles.
Und weil der Mensch so denkt, glaubt er, wenn er all dies losliesse,
dann würde er sich selbst auflösen.

Was für ein fataler Irrglaube!

Doch noch fataler, als diesem Irrglauben zu unterliegen, ist das Nichtwissen von -,
oder der Nicht – Glaube an GOTT.

Durch die genannten „Berge“ von Fehlglauben, Nichtwissen, Konditionierungen, Irrtümern, Medienverwirrungen, Negativ-Erfahrungen, ect., und dem Glauben, dass die Welt „nun mal so ist, wie sie ist", und das „man selber so ist, für was man sich hält“…
… durch diesen Wust von Vorstellungen, Gedanken, Bildern und inneren Haltungen blitzt noch nicht einmal das kleinste Lichtlein von Gottes strahlender Wahrheit, Liebe und Güte hindurch.

ER ist tief verborgen hinter all dem; fast unsichtbar, kaum zu bemerken,
…wie etwas, das nicht bemerkt werden darf, und sorgsam versteckt werden muss,
weil ES so viel Liebe in sich trägt, dass ES uns wahrhaftig das Herz zerreissen würde,
würden wir auch nur einen Zipfel davon zu spüren bekommen.

Gottes Liebe ist so unermesslich;
ER könnte uns in der Tat damit in einem Streich erschlagen.

Tot wäre dann unser Ego,
abgelegt wäre unsere Habsucht,
losgelassen wäre unser Anklammern,
vergessen wäre unsere Persönlichkeit,
erloschen wäre unser Hass,
besiegt wäre unser Neid,
demütig wäre unser Stolz,
überwunden wäre unsere Gier,
ausgelöscht wäre unsere Angst.

Dann wäre der Verstand unser Diener,
und die Güte wäre unser Herr.

Dann wäre der Gott der Liebe in uns erwacht.
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Bild von Bruno Lux:
"Im Nebel"

Montag, 8. März 2010

Wegweisung





Als Kind war ich fasziniert von allem, was den Anschein des „Übersinnlichen“ hatte.
Später, im Religionsunterricht, war ich fasziniert von Jesus und den vielfältigen Wundern, die er vollbracht haben soll. Lange verstand ich nicht, warum Jesus am Kreuze sterben musste (und wieder auferstand)...
Als Erwachsene las ich fasziniert Berichte über Sichtungen von Ufos und Erfahrungen von Menschen, die solche Flugobjekte beobachtet hatten; und ich fand Berichte von Menschen, die von Entführungen durch Außerirdische Wesen erzählten.

Viele Jahre und Menschen - Erfahrungen später wandte ich mich dann der Spiritualität zu – zuerst noch blind - tapsend in den unendlichen Weiten der Informationsfülle; später dann selektierend, einem bestimmten Ziel folgend. Am Ende dann auf der Spur der Wahrheit; und mittlerweile mit einem inneren Kompass ausgestattet, der mir ermöglicht, die "Spreu vom Weizen zu trennen".

Etliche Jahre Selbst - Erforschung, unzählige Bücher studiert, tiefgreifende Erlebnisse verarbeitet, konzentriert Gedankengebilden gefolgt, viele Rückschlüsse gezogen;
immer meiner eigenen uranfänglichen Frage folgend:

Was bleibt, wenn alles wegfällt?

Ich weiss noch, wie ich große Mühe hatte, den Meinungen, Ratschlägen und gutgemeinten Ideologien anderer immer galant aus dem Weg zu gehen, ohne jemanden vor den Kopf zu stossen…
Es ist mir nicht gelungen.
Viele sind dabei zurückgeblieben. Eigentliche alle;
so geschehen auf meinem Weg der Erkenntnis,
der Suche nach der „Einen Wahrheit“.

Was nun geblieben ist, nachdem (fast) alles anderes wegfiel?

GOTT.

Er ist die Antwort auf alles, aber anders, als ich je geahnt hätte.

Übrigens finde ich die Art, von IHM zu sprechen oder ER zu sagen, immer noch sehr angenehm, weil es mir ein Gefühl von Nähe und Verständnis vermittelt. Genauso wie die Bezeichnung „Vater“.
Setzt man alles, was über IHN gesagt wird, in den richtigen Kontext - in den „Der Einen Wahrheit“ - ist immer ER es, der zu uns spricht, wenn wir nur hinzuhören gewillt sind.

„GOTT ist mein Führer und mein Heil.
In meinem Vertrauen, bin ich ihn IHM aufgehoben, selbst dann, wenn ich einmal auf Abwege gerate. ER lässt alle Dinge in SICH geschehen, und ER wendet sich niemals ab von mir, welchen Weg ich auch wählen mag.
Meine Last, die ich zu tragen habe, wird immer leichter mit jedem Schritt,
den ich auf dem zu Weg Gott zurücklege. Allen Schmerz, den ich zu erleiden habe,
darf ich IHM auferlegen; denn ER ist meine Hoffnung und Zuversicht."

Ich glaube daran, dass es jedem Menschen selbst obliegt, IHM zu folgen oder nicht. Wenn ein Mensch sich von Gott abwendet, und diesem Menschen widerfahren negative Ereignisse, lassen diese ihn sich noch weiter abwenden von Gott, weil der Ungläubige sie nicht als Gottgegeben ansehen kann.

Gott als Führer und Vater anzuerkennen, ist unsere eigene Wahl, die wir jeden Tag treffen können. Gott erwartet unsere Hinwendung zu IHM in jedem einzelnen Moment, und er wird niemals müde, uns sein Herz offen zu halten und uns einzuladen, uns ihm zuzuwenden.


Zu erkennen, dass wir auf einem bestimmten Weg geführt werden, ist besonders wichtig.
Wenn es darum geht, die „Warum“ Frage beantwortet zu bekommen, gilt es sich in Geduld zu fassen.
Dass Potential eines jedem Menschen ist in seinem eigenen Inneren bereits vorhanden, sozusagen im Verborgenen abgespeichert, wie in einem Pflanzensamen. Die Pflanze weiss nicht, was aus ihr „werden soll“; sie setzt ihrem Wachstum keinerlei Widerstand entgegen und lässt ihre eigene Entwicklung geschehen.


GOTT wartet auf uns.

Und ER hat uns die freie WAHL gelassen,
unser Leben nach unserem Gutdünken zu gestalten.

In SEINEM Gedenken,
oder in Unwissenheit.



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Bild von irene_zs:
"Waldstraße"

Dienstag, 2. März 2010

Offenbarung in der Stille





In einer Fernsehdokumentation über Klöster wurde eine junge Novizin gefragt:
„Sie sind nur knapp über 20 Jahre alt. Was hat sie bewogen, in so jungen Jahren ins Kloster zu gehen? „Da draußen“ ist die große, lebendige Welt, und sie leben hier in der Abgeschiedenheit des Klosters, fern ab von allen Vergnügungen und Ablenkungen. Wie kommen sie damit zurecht?

Die junge Frau antwortete:
“In der Welt „da draußen“, wie sie es nennen, ist alles laut, hektisch und chaotisch.
Ich aber will wahrnehmen können, was in meinem Inneren geschieht.
In dieser lärmenden, chaotischen Welt, in der das sogenannte „normale“ Leben stattfindet,
kann ich nicht hören, was Gott mir sagen will.“




Ich war sehr angetan von dieser Aussage, von der tiefen Weisheit, die sich bereits in diesem jungen Menschen zeigt!

Gott hören, Gott wahrnehmen – das geht tatsächlich oftmals in unserer lauten bunten, hektischen Welt verloren. Die Menschen sind auf Konsum „gedrillt“ und laufen den unterschiedlichsten Attraktionen nach. Und wenn sie gerade nicht in ihrer Erlebnis- oder –Arbeitswelt versinken, in ihren vielfältigen Ablenkungen durch das Abtauchen in irgendwelcher Beschäftigungen oder lärmenden Tätigkeiten, sind sie auf der Suche nach der „großen Liebe“.
Doch kaum ist ein Mensch gefunden, in den man sich verliebte, wird festgestellt, dass dieser leider nicht das „hält, was er verspricht“, und die Beziehung wird „annulliert“, weggeworfen, und flugs wird der nächste Mensch gesucht, „ausprobiert“ und abgeprüft, ob dieser nicht vielleicht besser in das persönlich Vorstellungsbild passt oder besser die eigene Bedürfnispalette abdeckt.

Doch wie in so vielen Fällen des menschlichen Denkens, ist er auch hier wieder in seinen Illusionen derart gefangen, dass er nicht bemerkt, auf welch morschem Holzweg er in der Tat unterwegs ist.


Denn die wirkliche, echte Liebe “kommt“ von innen, nicht von außen!

Richtig gesehen „kommt“ die Liebe auch nicht, sondern setzt sich durch; aber erst dann, wenn die ganze Sucherei im Außen aufhört. Im Außen gibt es meist keine wirkliche Liebe zu entdecken, sondern nur Bedürfnisse, Erwartungen oder sogar eingeforderte Erwartungen, zwischen Menschen, die sich einstmals sagten, sie liebten sich. Aber in dem Moment, wenn die Erwartungen nicht (mehr) erfüllt werden, sind Trennungen die unvermeidliche Folge dieses unerfüllten Wunschdenkens.


Aber hat das alles wirklich etwas mit Liebe zu Tun?


Was ist denn Liebe überhaupt?


Fühlt sich Liebe nicht genauso an wie Geborgenheit, sich angenommen fühlen, akzeptiert werden, „so Sein dürfen“, zu Hause sein, angekommen sein, sich nicht verbiegen müssen, Nein sagen dürfen - besser: ja sagen können, sich sicher fühlen….?, ect.

Liebe ist eine Empfindung, die tief in uns schlummert, und an die wir uns kaum herantrauen, weil dieses Gefühl der Liebe uns scheinbar so unendlich verletzbar macht.
Doch wenn wir es uns endlich selber gestatten, diese Liebe zuzulassen, sie zu empfinden, dann endlich schließen wir in unserem Leben nichts mehr aus. Dann gibt es auch keine Angst mehr, jemand könnte sie uns wegnehmen, weil wir erkannt haben, dass wir selbst diese Liebe sind. Wir dürfen uns von den Dingen um uns herum berühren lassen, sensibel sein, und genauso empfindsam und sensibel mit anderen Menschen umgehen und uns auf wirkliche Begegnung einlassen. Selbst die kleinsten Ereignisse des Alltags sind in der Lage, unser offenes, liebevolles Herz zu berühren und uns letztendlich zu offenbaren, dass wir alle Eins sind.


Wir trage diese unendliche, allumfassende Liebe in uns!

Nichts und Niemand kann sie von Außen zufügen, in uns einpflanzen, weil die Liebe bereits da ist.
Doch wir können sie nicht erkennen, solange wir nicht wissen, dass sie allein nur aus Annahme besteht.
Und annehmen „tun“ wir bislang nur Geschenke und Dinge, die uns erfreuen. Wir suchen die Liebe in Äußerlichkeiten, die wir uns „hinzufügen“ wollen, weil wir meinen, dass wir selbst dadurch auch liebenswerter werden!

Wir glauben daran, dass uns von anderen Menschen „Liebe“ entzogen werden kann, wenn wir nicht so sind/ uns nicht so verhalten, wie es von Anderen gewünscht wird. Dann denken wir, wir sind nicht in Ordnung und müssten „anders werden“, damit uns der andere Mensch wieder liebt.

Was für ein Irrweg, auf dem wir Menschen wandeln.

Alles was wir „brauchen“, ist bereits in uns.
Niemand kann uns etwas hinzufügen und niemand kann uns etwas wegnehmen.

Wir tragen die Liebe in unserem Inneren,
sie ist dort seit Anbeginn allen Seins,
und dort wird sie immer Sein.
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Bild von X2po:
"Versteinerte Liebe"